Technologische Trends 2025: Der Aufstieg des LED-Härtungssystems im Narrow-Web-Druck
Der Drucksektor befindet sich in einem stetigen Wandel. Neue Technologien versprechen Effizienzsteigerungen und verbesserte Druckergebnisse. Insbesondere im Bereich des Narrow-Web-Drucks zeichnet sich ein klarer Trend ab: der Siegeszug der LED-Härtungssysteme. Bis 2025 werden diese Systeme die konventionellen UV-Lampen in vielen Etikettendruckereien ablösen. Dies ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern eine greifbare Entwicklung, die die Branche nachhaltig prägen wird.
Warum LED-Härtung? Die Vorteile im Detail
Die Umstellung auf LED-UV-Härtung bringt eine Fülle von Vorteilen mit sich, die sich direkt auf die Produktivität und Rentabilität auswirken. Einer der größten Pluspunkte ist die Energieeffizienz. LED-Systeme verbrauchen deutlich weniger Strom als traditionelle Quecksilberdampflampen. Dies führt zu spürbaren Kostensenkungen bei den Energiekosten. Gleichzeitig entsteht bei LEDs weniger Wärme. Das schont nicht nur die Druckmaschine, sondern auch das empfindliche Substrat. Vor allem bei dünnen Folien oder speziellen Papieren ist dies ein entscheidender Faktor.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Langlebigkeit der LED-Module. Während Quecksilberdampflampen regelmäßig ausgetauscht werden müssen, haben LEDs eine vielfach höhere Lebensdauer. Das reduziert Wartungsaufwand und Stillstandzeiten. Die Betriebskosten sinken dadurch weiter. Zudem bieten LEDs eine gleichmäßigere und stabilere Härtungsintensität über die gesamte Lebensdauer. Dies sorgt für eine konstante Druckqualität, Charge für Charge.
Herausforderungen und Lösungen im Etikettendruck
Der Etikettendruck, oft im Flexodruckverfahren realisiert, stellt besondere Anforderungen. Hier sind kurze Trocknungszeiten und hohe Druckgeschwindigkeiten entscheidend. LED-Härtungssysteme ermöglichen genau das. Sie bieten eine sofortige und vollständige Aushärtung der UV-Farben und Lacke. Dies ist besonders wichtig für Mehrschichtanwendungen, bei denen mehrere Farben übereinander gedruckt werden. Eine unzureichende Aushärtung könnte zu Problemen beim Stapeln oder Weiterverarbeiten führen.
Die Farbauswahl spielt hierbei eine Rolle. Spezielle LED-optimierte UV-Farben sind erhältlich. Diese sind auf die Wellenlängen der LEDs abgestimmt und garantieren eine optimale Polymerisation. Die Farbhersteller haben hierfür erhebliche Forschungsarbeit geleistet. Das Ergebnis sind Farben, die nicht nur schnell und effizient aushärten, sondern auch brillante Druckergebnisse liefern. Auch bei anspruchsvollen Veredelungen, wie Glanz- oder Mattlackierungen, spielt die LED-Härtung ihre Stärken aus.
Flexodruck und Offsetdruck im Wandel
Die Vorteile der LED-Härtung sind nicht auf ein bestimmtes Druckverfahren beschränkt. Im Flexodruck, dem Rückgrat des Etiketten- und Verpackungsmarktes, sind sie bereits weit verbreitet. Die Möglichkeit, mit hohen Geschwindigkeiten zu drucken und dabei sofort die volle Farb- und Lackhaftung zu erzielen, ist ein enormer Wettbewerbsvorteil.
Auch im Offsetdruck, insbesondere im schmalbahnigen Offsetdruck, gewinnt die LED-Härtung an Bedeutung. Hier werden oft qualitativ hochwertige Etiketten und Veredelungen gedruckt. Die präzise Steuerung der Aushärtung durch LEDs ist für die Realisierung komplexer Designs und die Vermeidung von Passerungenauigkeiten unerlässlich. Die geringere Wärmeentwicklung ist auch hier ein Segen für den Druckprozess und das Material.
Die Rolle der UV-Härtungstechnologie
UV-Härtung ist ein chemischer Prozess. Ultraviolette Strahlung regt Photoinitiatoren in der Farbe oder im Lack an. Diese Initiatoren starten eine Polymerisationsreaktion. Dabei wandelt sich die flüssige Substanz in einen festen Kunststoff um. Traditionelle UV-Lampen emittieren ein breites Spektrum an UV-Licht. LEDs hingegen emittieren Licht bei sehr spezifischen Wellenlängen. Diese Präzision ermöglicht eine gezieltere und effizientere Aushärtung.
Die Wellenlängen, die für die LED-Härtung typisch sind, liegen oft im Bereich von 365 nm, 385 nm, 395 nm oder 405 nm. Die Auswahl der passenden Wellenlänge hängt von der Zusammensetzung der UV-Farbe oder des UV-Lacks ab. Die Entwicklung von LED-Härtungssystemen geht Hand in Hand mit der Entwicklung neuer UV-Formulierungen.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Fokus
Neben den technischen und wirtschaftlichen Vorteilen leistet die LED-Härtung auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Der geringere Energieverbrauch reduziert den CO2-Fußabdruck der Druckerei. Zudem enthalten viele UV-Farben und -Lacke wenig bis keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs). Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung umweltfreundlicherer Druckverfahren. Die reduzierte Ozonbildung im Vergleich zu Quecksilberdampflampen ist ein weiterer positiver Effekt auf die Arbeitsplatzumgebung.
Blick in die Zukunft: 2025 und darüber hinaus
Bis 2025 wird sich die LED-Härtung im Narrow-Web-Druck als Standard etabliert haben. Druckereien, die diesen technologischen Sprung verpassen, laufen Gefahr, im Wettbewerb zurückzufallen. Die Investition in LED-Härtungssysteme ist eine Investition in die Zukunftssicherheit und die Wettbewerbsfähigkeit. Die Technologie wird sich weiterentwickeln, mit noch effizienteren Systemen und neuen Anwendungsbereichen. Die Vorteile sind klar: höhere Produktivität, bessere Qualität, geringere Kosten und ein Beitrag zur Nachhaltigkeit. Der Aufstieg der LED-Härtung im Etikettendruck ist unaufhaltsam.
